Im 16. Jhd. stießen die alten Handwerkskünste der Keramikbrenner auf neue europäische Techniken und den Wunsch der Auftraggeber nach bildhaften Darstellungen. Der Koran verbietet figürliche Darstellungen von Mensch und Tier. Daraufhin wurden ganze Bildzyklen auf Kacheln gemalt und gebrannt. Sie dienten zuerst sakralen Zwecken, sehr schnell fanden sie ihren Weg auch in die Königs- und Adelspaläste. Reiche Bürger – vor allem in den Niederlanden – konnten sich derartige Dinge ebenfalls leisten und so entstanden die berühmten Delfter Kacheln.
Autor: Verena Hellenschmidt (Seite 20 von 53)
Zu den frühen Formen von Wanddekorationen in Nordafrika und auf der iberischen Halbinsel zählen Kachelmosaike. Die Fliesen wurden lediglich einfarbig gebrannt; später wurden die abstrakt-geometrischen Ornamente aus kleinen, mit Hilfe einer Zange zurechtgeschnittenen, Teilstücken zusammengesetzt. Derartige Motive stammen meist aus der maurischen Kunst, die sich vom 8. – 15. Jhd. im Süden der iberischen Halbinsel etabliert hatte. Um die enorm hohen Handwerkerkosten zu reduzieren, wurde diese Machart schon im 11. Jhd. durch eine Technik abgelöst, bei der gefettete schnüre in eingeritzte Vertiefungen gelegt wurden und so die Farbglasuren beim Brennvorgang getrennt hielten. Die Wandfliesen konnten so somit als Ganzes versetzt werden. Diese Technik hatte auch noch nach der Reconquista Bestand.
alte Fliesen erkennt man an drei fingernagelgroßen Abplatzenden der Glasur, die auf das abschlagen von kleinen Keramikdreifüßchen zurückzuführen sind, die beim Brennvorgang die übereinander gestapelten Kacheln zwar getrennt hielten, sich aber mit der Glasur verbanden.
Der Name Azulejo leitet sich vom arabischen Wort für Fayence, Kachelwerk ab. Die Glasurtechnik stammt ursprünglich aus dem iranischen Raum. Auf der iberischen Halbinsel sind sie eine Hinterlassenschaft der Mauren, die dort ab dem 8. Jhd. weite teile beherrschten. Die Technik der Herstellung wurde von den einheimischen Handwerkern übernommen und weiter entwickelt.
Es war eine ziemliche Gondelei mit den Öffis, um dahin zu kommen, aber Rolf hat das mal wieder souverän gepackt, nur einmal umsteigen, insgesamt über 50 Haltestellen, aber nach nur wenigen Gehminuten hatten wir das ehemalige Kloster erreicht.
nach so viel Kultur mußten wir bei einem Serveja erst einmal entspannen, Rolf war mutig und bestellte ein lokales Bier. Es kam in einem Glas wie ein Eisbecher, war dunkel und schmeckte malzig. Zum Glück hatten wir noch unseren Super Bock!!!
wir waren mal wieder verkehrt herum gelaufen und hatten das neueste zur Stromerzeugung zuerst gesehen, nur um dann in den Eingeweiden des Gebäudes die Kohleverstromung um die Jahrhundertwende zu entdecken. Da wir das alles schon einmal gesehen hatten, machten wir uns nicht die Mühe, den Rundgang chronologisch zu wiederholen.
Im 1. OG waren die ehemaligen Hochöfen deponiert, einer war aufgeschnitten und die Besucher konnten hindurch marschieren. Der Boden wurde mit unregelmäßigem roten flackern ausgeleuchtet, um Kohlenglut nachzuempfinden. Das brachte mich auf eine skurrile Idee: ich ließ Rolf die Sandalen ausziehen und ließ ihn so über die glühenden Kohlen laufen. Der Gast hinter uns schmunzelte, als er sah, was ich vorhatte und wartete gern, bis wir unsere Fakir-Nummer abgezogen hatten.
Beim Näherkommen bemerkten wir, daß es sich um ein altes E-Werk handeln mußte, außen war noch ein Kohle-Aufzug angebracht. Neugierig betraten wir das Gebäude, im EG war eine Foto-Ausstellung. wieder nichtssagenden Bilder, die ich hätte besser machen können?
Ich wette, bei diesen Schuhen wären sogar die Jungs von KISS neidisch geworden!