Unsere Reisen

Autor: Verena Hellenschmidt (Seite 30 von 53)

Altes Testament für Analphabeten

Der Gedanke kam mir oft in den Kirchen Frankreichs, oder auch hier in Spanien: Die Menschen der damaligen Zeit waren zum größten Teil Analphabeten und bis zur Reformation wurde zumindest bei uns die Messe in Latein gehalten, was Otto Normalbürger natürlich erst recht nicht konnte, also wie kann ich dem ungebildeten Volk trotzdem die Geschichte des AT vermitteln? Ganz einfach: ich lasse es auf die Kirchenwände malen, in Glas fassen, ins Chorgestühl schnitzen… Bibel zum anfassen!

Epitaph Alfons 5.

Die getragene Stimme aus meinem Handy verriet mir, daß dies der König war, der den Bau der Kirche erst ermöglicht hatte und wieviel er doch für die Kirche getan hatte , so daß er diesen Ehrenplatz erhalten habe. Peinlich, ich hatte ihn für ein Mädchen gehalten…

Santa Maria de Regla

1255 als gotische Kathedrale erbaut. Auch hier wurde man mit dem eigenen Handy durch die Geschichte und die verschiedenen Kapellen geführt. Wieder sehr langatmig, aber durchaus informativ. Es war schon ulkig, wie etwa 50 Spanier in der Kirche herumschlenderten, jeder mit dem Handy am Ohr. Untermalt wurden die einzelnen Erzählstränge durch gregorianische Gesänge, allein schon deswegen hörte ich mir alles an, auch wenn Wiki mir schon das meiste im Vorfeld verraten hatte.

León

Da es keinen Campingplatz gab, standen wir mal wieder frei. Rolf hatte uns einen hervorragenden Platz verschafft, Halbschatten, ein Baum zwischen uns und unserem Nachbarn, auf dem wir unsere Stühle rausholen konnten. Wir hatten die Berge hinter uns gelassen und schlagartig herrschten an die 30 Grad, Sommer!!!! Juchu!!!

art deco

ich mußte googeln, heißt aber übersetzt: man nehme alle Baumaterialien die man finden kann und bastle sie irgendwie zusammen. Das schien auch das Grundprinzip des Museums zu sein: viel Glas, Metallplatten, Beton und wenn man ordentlich suchte, gab es auch ein klein wenig Holz zu erblicken. Aufgabe erfolgreich gelöst

übersichtliche Räume

Es wurde vor allem Wert darauf gelegt, jungen Künstlern einen Raum zu bieten, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Rolf brachte es auf den Punkt: das Museum ist wie ein Essen in so einem Nobel-Restaurant: unheimlich große Teller und kaum was drauf. So ähnlich kamen wir uns auch in dem Museum vor…

Handy-Führung

Am Eingang konnte man sich mit dem eigenen Handy auf einem QR-Code anmelden und das Museum im eigenen Tempo in eigener Sprache nach eigenem Geschmack begehen. Anfänglich tippte ich noch jede mir angebotene Nummer ein und lauschte den sehr langatmigen und ausschweifenden Erläuterungen.

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