Als wir ankamen, war eine sehr überschaubare Schlange vor uns, wir kamen auch zügig rein, bekamen die Temperatur gemessen und durften weiter zur Kasse. Dort plapperte ich auf französisch los, noch gar nicht richtig bewußt, daß wir ja nicht mehr in Frankreich waren!!! Rolf entschärfte das ganze sofort, indem er auf englisch umschwenkte. Für Senioren kostete es nur die Hälfte!!!!
Autor: Verena Hellenschmidt (Seite 31 von 53)
Bevor wir allerdings ins Museum konnten, brauchte ich erst noch Zigaretten, in Frankreich hatte ich gelernt, daß es diese nur in Tabakläden gab, also ging ich stillschweigend davon aus, daß es sich in Spanien nicht anders verhielt. Überrascht war ich über den Preis! Bei uns daheim kosten die Beets 6 Euro, in Frankreich schmerzhafte 7,75, hier in Spanien nur 4,50. Klar langte ich erst mal zu!!!
Am nächsten morgen gingen wir frühzeitig genug los, um den Bus auf jeden Fall noch zu erwischen!!! An der Bushaltestelle standen schon ein junges Paar und eine vierköpfige Familie. Wir waren rechtzeitig gekommen, YEAH! Der Bus schlängelte sich die halsbrecherischen Serpentinen in einem Affenzahn hinunter, so daß zumindest ich froh war, als ich heil und in einem Stück wieder aussteigen konnte. Als nächstes suchten wir die U-Bahn, die uns direkt vor das Museum bringen sollte. Das Fahrgeld war lächerlich gering.
Die Stadt an sich ist nicht schön, reine Industriestadt, mit der höchste Prozentsatz an Alkoholikern und Arbeitslosen in den 60er Jahren. Rolf hatte einen Campingplatz ausgesucht, von dem aus wir einen wundervollen Blick auf die Stadt hatten, einen Bus gab es auch, fuhr alle halbe Stunde- allerdings ohne timetable, wir lauerten also am ersten Abend, wann der Bus kam und blickten auf die Uhr.
Sie erleuchte meine Zweifel und verbrenne meine Trauer,
meine Verletzungen, mein Leid und meine vergeblichen Anliegen.
Mögen die Stürme des Lebens die Flamme der Liebe nicht verlöschen!
Damit ich für meine Brüder und Schwestern entzündet werde.
Die Grotte selbst ist ungeschmückt, in einer Nische rechts oben steht die Marienstatue, die ein Bildhauer 1864 den Beschreibungen der hl. Bernadette annäherte. Vor der Grotte stehen Sitzbänke, um Pilgern das Gebet zu ermöglichen. Es war wirklich erstaunlich: alle Altersgruppen waren vertreten, viele andächtig ins Gebet vertieft. Auch wir saßen eine ganze Weile stumm da und ließen die Szene auf uns wirken. Ich dachte über Maria nach, sie hatte auch kein leichtes Leben, als junges Ding in den Haushalt eines wesentlich älteren Mannes als Mündel aufgenommen werden, plötzlich schwanger, dann wird sie mit ihrem Hauswirt verheiratet, um nicht in Schande leben zu müssen – ihre „Stiefkinder“ sind größtenteils älter als sie selbst!!! Sie muss ihren Sohn auf dem Weg zu seiner Hinrichtung begleiten und er dreht sich um und sagt: „Du bist nicht meine Mutter.“ Das hat bestimmt weh getan…
Die vergoldete Krone ist ein Geschenk des gerade unabhängig gewordenen Irland von 1924.
Das Hauptschiff ist rund, offen und von einer Kuppel gekrönt, die insgesamt 16 Glasfenster hat. Die „obere“ Basilika ist im neobyzantinischen Stil errichtet. Die Konsekration erfolgte 1883 durch Leo 13.
Ich bin Protestant, so erschließen sich mir die freudenreichen, glorreichen und schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes nicht wirklich, aber die künstlerische Qualität der Arbeit kann ich sehr wohl einschätzen. Es war gigantisch!!! In der Mitte jeweils eine Szene aus dem Leben Mariens, darüber oft noch biblische Randfiguren: Abraham, der bereit ist, seinen Sohn zu opfern, Salomon mit der Lyra, ein Satyr als Luzifer. Wusstet ihr, daß Luzifer „Sohn des Lichts“ bedeutet und er einst sowas wie der Lieblingsengel Gottes war?
Die 15 Abschnitte zwischen den Rundbogenfenstern stehen für die 15 Zehnergruppen eines traditionellen Rosenkranzes. Das Hauptschiff ist von 15 kleineren Kapellen umgeben, jede Kapelle symbolisiert jeweils ein Mysterium des Rosenkranzgebets. Jede Kapelle zeigt ein großes Mosaik mit dem Thema der jeweiligen Geheimnisse und eine lateinische Inschrift.