Unsere Reisen

Autor: Verena Hellenschmidt (Seite 7 von 53)

Cancan

Der Cancan war zunächst ein volkstümlicher, exzentrischer und aufsehenerregende Gesellschaftstanz, der vor allem in den sogenannten Café-concerts getanzt wurde. In der Mitte des 19. Jhd. wandelte er sich zum Bühnenschautanz, der nur noch in Varietee und Cabarets aufgeführt wurde. Weil man den Tänzerinnen bei den typischen hohen Beinwürfen und Spagatsprüngen unter die Röcke schauen konnte, wurde der Cancan bald polizeilich verboten, was seiner Beliebtheit aber keinen Abbruch tat.

Stimmt, ich habe auch nur darauf geartet, daß die Mädchen auf der Bühne mir ihre Unterwäsche zeigen, Kicher.

Wilder Westen

Auf einem Hochplateau war eine ganze Filmkulisse aufgebaut, es gab ein mexikanisch anmutendes Dorf, leider alles im Verfall begriffen. Teilweise war nur eine Vorderfront gebaut worden, die von hinten mit Holzbalken und Stahlträgern abgestützt wurde. Da mehrmals am Tag Vorstellungen gegeben wurden, wimmelte es von Statisten und authentisch gekleideten Menschen, jedes Mutterland hatte seinen eigenen Bereich, der mit der jeweiligen Landesbühne auf der Tür gekennzeichnet war. Es war sehr staubig, überall lungerten Pferde herum, es gab Kutschfahrten durch das Gelände und geführte Ritte für die Kinder.

Piraten

Eine der Piratenüberfälle fand 1566 statt. Sie ankerten vor Las Negras und gelangten vor dem Morgengrauen nach Tabernas. Die Häuser wurden ausgeplündert und es wurden 55 alte Christen gefangen genommen. Einige der Einwohner unterstützen die Piraten und gingen sogar mit ihnen. Als sie mit Tabernas fertig waren, marschierten sie in Richtung Carboneras weiter. Ende des 16. Jhd. wurde eine Wiederbesiedelung mit 25 Einwohnern, die nicht aus Granada stammten, durchgeführt. Mitte des 18. Jhd. gab es 2569 Einwohner. Im 19. Jhd. befand sich Tabernas, dank des Abbaus der Bleiminen in seiner Blütezeit. Doch im darauffolgenden Jahrhundert sah es sich aufgrund der Auswanderungswelle der 60er Jahre um die Hälfte seiner Bevölkerung reduziert.

Thabernax

Der Ort erinnert an die Wüste und an eine enorme Filmkulisse und wurde aufgrund dieses Aussehens auf der ganzen Welt berühmt. Er diente als Kulisse, um den amerikanischen Wilden Westen, den Norden Afrikas und die arabische Wüste wieder aufleben zu lassen. Der Name stammt von den griechischen Legionen, da es ihren Truppen mit Tausenden von Schänken und Tavernen verköstigte.

Tabernas

Tabernas ist nicht nur ein Verwaltungsbezirk, ein Dorf, eine Burg oder eine wüste. Es ist das alles und auch: Texas, Oklahoma, New Mexico, Nordafrika, Arabien… Dank der magischen Anziehungskraft der Kinoindustrie ist diese unverkennbare Landschaft auf der ganzen Welt berühmt.

Sinti und Roma

Sinti sind eine Teilgruppe der europäischen romanisch-sprechenden Gesamtminderheit der Roma. Sie sind seit langem in ;Titel- und Westeuropa und im südlichen Italien beheimatet. Es war ein Anliegen der in den 1970er Jahren entstehenden Bürgerrechtsbewegung und der sich gründenden Selbstorganisation der europäischen Roma, eine neue, nichtdiskriminierende Perspektive auf die Minderheit durchzusetzen und dem auch sprachlich Ausdruck zu geben. Dem diente die Abwendung von „Gypsy“ und „Zigeuner“, die durch den Begriff Roma abgelöst wurde. Bei dem Übergang von der Fremd- zur Selbstbezeichnung ergab sich dort, daß sich parallel dazu “ Sinti “ Selbstbezeichnung eines Großteils der deutschen Roma, von deren Vertretern eingeführt wurde.

Die Mehrheit der deutschen Zigeuner bezeichnet sich als Sinti, die internationale Zigeunerbewegung bezeichnet das Volk der Zigeuner als Roma.

Flamenco

Die Roma nahmen nach ihrer Ankunft in Andalusien den Flamenco auf und entwickelten ihn weiter. Leider ist die Situation der Roma in Spanien nicht einfach. Lange Zeit wurden sie kaum geduldet und lebten am Rande der Gesellschaft. Die Roma blieben von Sozialstaat und Gesellschaftssystem ausgeschlossen. Ihre Bedeutung in der regionalen Kultur wurde weitgehend ignoriert. Dank der Arbeit von sozialen Organisationen können heute die Roma von den öffentlichen Institutionen wie Schule und der Gesundheitsvorsorge profitieren.

„ich bin Zigeuner“

Neben christlichen, arabischen und jüdischen Einflüssen, bestimmt eine weitere Bevölkerungsgruppe die Kultur von Granada: die Roma. Viele verbinden die Roma mit Osteuropa, ihren Ursprung haben sie jedoch im Norden Indiens. Sinti und Roma verliessen im 14. Jhd. ihre Heimat und zogen als Handwerker mit den mongolischen Armeen Richtung Europa. So wurden sie vom sesshaften zum fahrenden Volk. Im 16. Jhd. kamen sie in Spanien an und sind bis heute ein wichtiger Teil kulturellen Lebens.

Sacromonte

Die Wohnhöhlen wurden einst von den vor den katholischen Königen fliehenden Sinti und Roma in den weichen Löss gegraben. Höhlen sind günstig, einen Teil der Wände liefert die Natur, außerdem bieten sie die perfekte Tarnung: man sieht sie erst, wenn man direkt davor steht. Doch die Höhlen wurden nicht nur zum Wohnen benutzt, in einigen befinden sich Weinkeller, Backöfen und Töpfereien.

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