Ab 1970 begann er mit dem Roman Irrwisch, der durch zahlreiche Zeichnungen untermauert war und entwickelte daraus neue Möglichkeiten einer Kombination von Literatur und bildender Kunst
Bregenz
1964 führte Brus seine erste Performance durch. Von Beginn an war es für ihn wesentlich, den eigenen Körper ins Zentrum der Aktion zu stellen. Er wandte sich von der Malerei ab und führt zahlreiche Aktionen durch. All diese Aktionen als Weiterentwicklung der informellen Malerei zu sehen und das Bemalen und Hantieren mit Farben spielen weiterhin eine zentrale Rolle.
Beeindruckt von Edvard Munch und Vincent van Gogh begann er im Herbst 1960 mit einer radikal gestischen, das Bildformat sprengenden Malerei. Sein späterer Weggefährte erinnert sich: „Die Farbe war beim Aufschlag aufs Blatt manchmal wie eine Bombe explodiert. Das war totaler schöpferischer Exzess.“
Günter Brus wurde wegen „Herabwürdigung der österreichischen Staatssymbole“ zu sechs Monaten verschärften Arrests verurteilt. Auf dem Katheder im Auditorium maximum der Uni Wien stehend urinierte und defäkierte er unter Absingen der österreichischen Bundeshymne. Er lebte längere Zeit in West-Berlin im Exil, um der Haftstrafe zu entgehen.
In Bregenz waren wir auf einem richtigen Campingplatz, direkt am See, mitten in der Wiese, Sonne satt, so daß wir all unser Equipment auspacken konnten. Endlich wieder duschen und nicht nur Ganzkörperwäsche am Waschbecken…