Das Judenviertel, in dem früher Juden und aber lebten, ist mitten in der Altstadt. In ihren engen Gassen steht die einzige der ehemals 300 Synagogen, die nach der Vertreibung der Juden 1492 nicht zerstört wurde. Die im 14. Jhd. erbaute Synagoge ist eine der wenigen aus dieser Zeit erhaltenen Spaniens. Sie ist über einen Innenhof erreichbar, über dem Eingangsportal sind reiche Stuckverzierungen im Mudéjarstil angebracht.
Córdoba (Seite 2 von 3)
Der Ort, an dem sich die Kathedrale befindet, diente schon zu Zeiten des römischen Reiches der Religionsausübung. Es befand sich dort ein römischer Tempel, danach eine westgotische Kathedrale. Nach der Eroberung Córdoba 711 wurden alle bisherigen Kirchen der Stadt zerstört, nur die Kathedrale wurde stehentlassen und zwischen Muslimen und Christen geteilt. Als der Platz für die Muslime nicht mehr ausreichte, drängte der Emir die Christen unter Zahlung einer horrenden Geldsumme und mit der Erlaubnis, außerhalb der Stadt Kirchen zu errichten.
Da die letzte Erweiterung von Halle und Vorhof nur zur Seite hin möglich war, befindet sich der Mihrab nicht mehr in der Mittelachse. Drei kleine Kuppeln befinden sich über Säulengevierten vor dem Mihrab.
Mihrab ist die islamische Gebetsnische, die die Gebetsrichtung anzeigt. Die Etymologie ist spannend: die Wurzel des Wortes hat ihren Stamm in der Bedeutung „kämpfen“ heißt also Kampf gegen die eigene Trieb-Seele, Unzulänglichkeiten.
Das beeindruckendste Merkmal der Gebetshalle sind die übereinander liegenden Hufeisenbögen, die auf 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit ruhen. Sie erzeugen den Eindruck einer Entgrenzung nach oben, so wie die große Zahl der einander kreuzenden Schiffe den Eindruck von Unendlichkeit in der Waagerechten erzeugt.
Auf dem Bild übergeben Franziskaner dem Emir von Córdoba die gelehrten Schriften der vier Kirchenväter. 700 Jahre haben mehrere Religionen friedlich nebeneinander her gelebt, haben sich gegenseitig bereichert. Im Islam ist das waschen des Gesichts und der Füße vor dem Gottesdienst vorgeschrieben, da kommen mir Parallelen zum letzten Abendmahl in den Sinn, als auch Jesus seinen Jüngern einzeln die Füße wäscht. Der erste Kanzler des Emirs war lange Zeit ein Jude. Es KANN funktionieren!!! Die Mauren haben es uns lange genug vorgelebt!!!
Seine architektonische Weltgeltung besitzt das Bauwerk als ehemalige Hauptmoschee aus der Epoche des maurischen Spaniens. Der riesige Betsaal ist durch Hufeisenbögen in 19 etwa gleich hohe Schiffe mit bis zu 36 Jochen aufgeteilt. Er wurde durch die Emire und Kalifen von Córdoba in mehreren Bauabschnitten immer wieder erweitert. Das Bauwerk gehört mit ca 23.000 qm zu den größten Moscheebauten weltweit. Die Gebetshalle nimmt knapp 2/3 der Fläche ein. Der Hof war gerade im Verständnis des frühen Islam nicht minder Andachtsraum.
Erbaut im Mittelalter am der Altstadt abgewandten Ende der Brücke als Wachturm der Brücke. Heute ist ein Museum, das sich mit dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen in der Kalifenzeit befasst, darin untergebracht.
Die römische Brücke ist eine nach der Schlacht von Munda 45 v. Chr. von den Römern errichtete Brücke. Sie war einst Bestandteil der Via Augusta. Im 10. Jhd. wurde das Bauwerk von den maurischen Kalifen vollständig erneuert und nach der Reconquista noch mehrfach renoviert.
711 wurde die Stadt von den Mauren eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Stadthalter von al-Andalus und ab 756 Hauptstadt des umayyadischen Emirats von Córdoba. Im 9. Jhd. wirkten hier Gelehrte sowie Traditionarier. Im 10. Jhd. wurde das Kalifat Córdoba errichtet. In dieser Zeit war e eine der größten Städte der Welt. Christen, Juden und Muslime lebten meist friedlich zusammen.
Nach der Zerstörung durch die Vandalen blieb Córdoba Teil des Westgotenreichs. Von 554 bis 571 gehörte e zur oströmischen Provinz Spanta. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten 572 verlor es an Bedeutung und verfiel zusehends.