Zu den frühen Formen von Wanddekorationen in Nordafrika und auf der iberischen Halbinsel zählen Kachelmosaike. Die Fliesen wurden lediglich einfarbig gebrannt; später wurden die abstrakt-geometrischen Ornamente aus kleinen, mit Hilfe einer Zange zurechtgeschnittenen, Teilstücken zusammengesetzt. Derartige Motive stammen meist aus der maurischen Kunst, die sich vom 8. – 15. Jhd. im Süden der iberischen Halbinsel etabliert hatte. Um die enorm hohen Handwerkerkosten zu reduzieren, wurde diese Machart schon im 11. Jhd. durch eine Technik abgelöst, bei der gefettete schnüre in eingeritzte Vertiefungen gelegt wurden und so die Farbglasuren beim Brennvorgang getrennt hielten. Die Wandfliesen konnten so somit als Ganzes versetzt werden. Diese Technik hatte auch noch nach der Reconquista Bestand.