Unsere Reisen

Autor: Verena Hellenschmidt (Seite 3 von 53)

Breitachklamm

Wenn schnellfließendes Wasser große Massen an Geröll mit sich reißt, fräst sich der Fluss wie ein Keil in den Boden und eine Schlucht entsteht. Wenn extrem schnellstürzendes Wasser auf das Gestein trifft, wird die extremste Form der Schlucht gebildet – eine Klamm.

Bad Wörishofen

Der Kurort ist bekannt geworden durch Pfarrer Sebastian Kneipp. Ja, das ist der mit dem kalten Wasser und den Armbädern. Wie er dazu gekommen war? Das ist eine lustige Geschichte: Er litt seit 1846 unter Tuberkulose, 48 entdeckte er das Buch Unterricht von Krafft und Würkung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen“. Daraufhin badete er wöchentlich zwei- bis dreimal einige Augenblicke in der eiskalten Donau und genas, angeblich.

1855 wurde Kneipp Beichtvater und Hausgeistlicher im Kloster Wörishofen der Dominikanerinnen. Er restaurierte die Justinakirche, baute die Landwirtschaft des Klosters wieder auf, entwarf ein Entwässerungssystem für nasse Wiesen, führte neue Kleesorten ein und unterwies die Schwestern im Veredeln der Bäume und der Imkerei.

unter Tage

Neugierig, wie wir nun mal sind, haben wir uns für eine Führung im Ezbergwerk Ramsbeck angemeldet. Ich habe mir vorgestellt, wir würden in einer Art Käfig viele Meter unter die Erde befördert, dabei war es ein Zug, der praktisch nur geradeaus gefahren ist, etwa zweieinhalb km bei undurchdringlicher Dunkelheit in den Berg hinein. Es war echt kalt und reichlich nass, doch die Führung war recht spannend. Wir erfuhren etwas über die Erzförderung und wie sie sich in den letzten 400 Jahren gewandelt hat. Auch da hat die Industrialisierung einzug gehalten und das Leben der Männer unter Tage deutlich sicherer gemacht.

itsy bitsy spider

nach unserer zugegebenermaßen sehr anstrengenden Jagd nach Grimms Märchen, erholten wir uns in der Marburgs Fress-Meile. Aufläufe scheinen hier sehr beliebt zu sein, es gab sie in allen Variationen. Rolf meinte, das wäre eine Reminiszenz an die ganzen Studenten: günstig in der Herstellung, sättigend und wieder erwärmbar- da hat man gleich was für den nächsten Tag.

der gläserne Schuh

Der Schuh von Cinderella war schon arg in Mitleidenschaft gezogen, Wind und Wetter ausgesetzt, an exponierter Stelle im Burggraben ausgestellt. Darüber war ein Mini-Weingarten. Kicher, Rolf meinte, damit könne man gleich ein paar euro mehr verlangen, wenn auf dem Etikett Marburger Schloß stünde. Inhalt natürlich nur unter 3%, mehr gäben die mickrigen Weinstöcke auch nicht her…

Das Sterntaler

Hab ich nie verstanden, warum es DAS Sterntaler heißt, der Taler, die Sterne, häh???

Vor der Kirche waren überlebensgroße Bronzestühle und Schreibpulte aufgestellt und auf jedem der Tische stand in erhabenen Lettern eine andere Geschichte, seltsamerweise war da auch „Der kleine Prinz“ und „Pipi Langstrumpf“.

Rotkäppchen

Mit Google-Maps und einer rudimentären Stadtkarte haben wir Treppauf und treppab keuchend nach dem Korb gesucht. Unsere Smartwatches haben uns zu unserer Ausdauer gratuliert, aber wir haben den Korb von alleine nicht gefunden, wie ich zugeben muss. An einer anderen Station trafen wir eine Gruppe junger Menschen, die ebenfalls den Grimm-Dich-Pfad erkundeten und die von uns eine Angabe wollten, als wir sie nun wieder trafen, gaben sie uns den Tip, wo wir suchen mußten.

Man trifft sich IMMER zweimal im Leben, GRINS

Grimm-Dich-Pfad

Da die Gebrüder Grimm in Marburg einst studierten, und dort wohl auch mit ihrer Sammlung von Märchen und Geschichten begonnen haben, wurden ihnen zu Ehren die ganze Stadt in einen Märchen-Parcours verwandelt.

Mal kucken, ob ihr die Märchen alle erkennt….

Das ist übrigens das tapfere Schneiderlein, das „sieben mit einem Streich“ erledigt hat.

Marburg

Die achtgrößte Stadt Hessens besitzt mit der 1527 gegründeten Philipps-Universität die älteste noch existierende protestantisch gegründete Universität der Welt.

„Die alte, von jeher durch den letzten Aufenthalt, Tod und Begräbnis der heiligen Landgräfin Elisabeth von Hessen berühmte Stadt, liegt krumm, schief und buckelig unter einen alten Burg, den Berg hinab.“ So urteilte vor mehr als 200 Jahren der Marburger Professor Johann-Heinrich Jung-Stilling

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