Unter der Herrschaft der Kalifen von Córdoba war al-Andalus ein reiches, blühendes Land. Kunst und Wissenschaft waren weltberühmt, das Handwerk galt in ganz Europa als Vorbild. Für alle Kinder gab es Schulen, für die Einwohner der Stadt Krankenhäuser, Bibliotheken und Freizeitzentren. Die Straßen waren befestigt und es gab überall Wasserleitungen – im christlichen Europa war solch ein Luxus unbekannt. Im Emirat von Granada erlebte diese Kultur eine letzte, späte Blüte.
Granada (Seite 2 von 3)
AB 1333 wurde die Nutzung der Alcazaba (Oberstadt) neu organisiert. Die Zitadelle hatte nun eine rein militärische Bedeutung. Die restliche Oberstadt wurde zum Regierungsbezirk- und Verwaltungssitz ausgebaut. Die Privatresidenzen der Emire befanden sich ebenfalls hier. Im Kellerraum des Comers-Turmes ließ Emir Abu l-Hasan-Ali auf Betreiben seiner Geliebten Soraya seine Frau Aisha und den Kronprinzen Boabdil einsperren. Den beiden gelang jedoch die Flucht in einem Korb, den Helfer außen am Turm herabließen.
1238 verlegte der erste Nasridenherrscher Muhammad ibn Yusuf ibn Nasr Al-Ahmar seine Residenz von Jaén nach Granada und begründete als Mohammed 1. in Granada seine eigene Dynastie, die Nasriden, die bis 1492 über das Emirat von Granada herrschte. Muhammad veranlasste den Bau der Zitadelle auf dem Gelände der heutigen Alhambra. Die Befestigung der Oberstadt wurde im 13. Jhd. errichtet. Der Herrschertthron stand im Comers-Turm am Rande der Festung. So hatten die Emire stets ihr Land im Blick.
Unter König Bādis ibn Habbūs erbaute sein jüdischer Kanzler Jūsuf ibn Naghralla 1038 auf dem Felsen der Alhambra eine Festung, um sich vor der Bevölkerung der Stadt zu schützen. Nach dem Zusammenbruch des Kalifats von Córdoba übernahm der Berberführer Zāwī ibn Zīrī die Herrschaft über die Provinz und machte diese mitsamt ihrer Umgebung unabhängig.
Die Burg wird traditionell auch „die rote Festung“ genannt, was sich auf die rötlich gefärbten Außenmauern bezieht. Der Baukomplex ist eine für das Mittelalter typische Kombination aus einer befestigten Oberstadt mit einer separat befestigten Zitadelle für den Machthaber. Die Oberstadt beherbergte neben dem Adel und dem Militär auch die höher stehende Bürgerschaft, Kaufleute sowie wichtige Handwerker. Auch die Waffenschmiede befand sich hier.
Beide Grabmäler sind mit etwa 50 Jahren Abstand geschaffen worden. Während das von Isabella und Ferdinand noch deutlich Züge der Renaissance aufweist, mit statischen Figuren, so zeigt das Grabmal von Johanna und Philipp die Lebendigkeit und Ausdrucksstärke von Michelangelo.
Sie fiel schon früh durch eine ungewöhnliche Ernsthaftigkeit und ein introvertiertes Verhalten auf. Sie wird als sehr klein und zart, mit großen dunklen Augen, sensibel, sinnlich und als außergewöhnliche Schönheit beschrieben. Sie korrespondierte schon in ihrer Jugend mit Erasmus von Rotterdam über philosophische Themen und wurde von ihm für ihre Intelligenz bewundert. Im Zuge einer Allianz mit dem Hause Habsburg wurde sie mit Philipp dem Schönen, Erzherzog von Österreich verheiratet. 1502 wurden sie als Nachfolger Isabellas in Toledo vereidigt. Philip war nicht bereit, auf die Macht zu verzichten, so scharte er große Teile des kastilischen Adels um sich, um Johanna als geisteskrank und somit nicht als regierungsunfähig erklären zu lassen. Der hohe Adel und die Stände befanden nach Gesprächen allerdings, daß Johanna keineswegs loca sei. Knapp zwei Monate später verstarb Philipp 1506 plötzlich an einem Fieber in Burgos.
Auf Basis der 1478 von Papst Sixtus 4. erlassenen päpstlichen Bulle führten Isabella und Ferdinand die Inquisition in ihrem Reich ein. Überwiegend richtete sich die Inquisition gegen zum Christentum konvertierte Juden, die verdächtigt wurden, insgeheim immer noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. In der Folge gingen Ferdinand und Isabella mit großer Brutalität gegen Juden und Muslime vor. Papst Alexander 6. verlieh dem Ehepaar 1494 den Titel des Reyes católicos.
Isabella war von stämmiger Statur, mit rotblonden Haaren und schräg geschnittenen grünen Augen. Sie genoß eine ausgezeichnete Ausbildung im Kloster, wobei auch auf körperliche Schulung wert gelegt wurde, sodaß die Prinzessin ins ausgezeichnete Reiterin war. Gleich nach dem Tod des Vaters 1454 war sie samt ihres jüngeren Bruders vom Hof vertrieben worden. Da das Volk mit ihrem Halbbruder Heinrich 4. unzufrieden war, kam es zu Unruhen und der erst 13 jährige kleine Bruder Alfonso griff zzu den Waffen, wobei ihm ein Überraschungssieg gelang. Schon als junge Frau wollte Heinrich 4. sie verehelichen, zuerst mit dem gut 30 Jahre älteren Karl vn Viana, welcher jedoch plötzlich starb. Gegen den nächsten Kandidaten, Alfonso von Portugal, konntene sie sich erfolgreich wehren. Der darauf folgende Ehekandidat Pedro Girón starb an Diphtherie- Der nächste Kandidat sollte der Bruder des Königs Ludwig 11. sein, doch Isabella wollte sich ihren Ehemann selbst aussuchen. Sie war so emanzipiert, daß sie über ihren Berater, einen jüdischen Finanzier, in Kontakt zu Ferdinand trat und ihm, der mit 17 Jahren bereits mit einer Mätresse zwei Kinder hatte, einen Antrag machte.
Nach dem Untergang des Kalifats von Córdoba ergriff 1012 der berberische Clanchef Zāwī ibn Zīrī die Macht in der Provinz und machte das leichter zu verteidigende Granada zum Sitz der Dynastie der Zīrīden, bis sie 1090 von den Almoraviden gestürzt wurden. Nach der Vertreibung der Almohaden wurde die Stadt von 1238 bis 1492 Hauptstadt des Sultans der Nasriden.